30 Januar 2023

Das Projekt tritt nun in die Phase der Prototypisierung der technischen Elemente ein, die die Installation der Photovoltaikmodule zwischen den Schienen ermöglichen. Diese Elemente bilden den Eckpfeiler dieses innovativen Systems. Die Solaranlage wird in der Fabrik komplett vormontiert und dann auf einen speziellen Zug verladen, der dieses wie einen Teppich zwischen die Schienen ausrollen lässt. Quelle: Sun-Ways.

Installation des ersten abnehmbaren Solarsystems zwischen zwei Schienen.

Die Schweiz könnte das erste Land der Welt sein, das zwischen den Schienen von Bahnlinien mechanisch verlegte, abnehmbare Solarmodule nutzt, um bis zu 1 TWh Solarstrom zu erzeugen; das sind 30 % der gesamten derzeitigen Solarstromproduktion in der Schweiz.

Klimakrise, Stromknappheit, Umweltschutz, Energieabhängigkeit: Die Medien erinnern uns täglich an diese Herausforderungen, die unsere Wirtschaft, unsere Sicherheit, unsere Gesundheit und unsere Moral noch lange Zeit belasten werden. Die von der Waadtländer Start-up-Firma Sun-Ways patentierte Technologie leistet auf einfache und zeitsparende Weise einen Beitrag zur Energiewende im Sinne einer massiven Produktion von sauberem, lokalem Strom. Diese innovative Technologie ermöglicht es, den „ungenutzten“ Raum zwischen den beiden Schienen eines Eisenbahngleises zu nutzen, indem sie abnehmbare Solarsysteme mechanisch installiert, ohne dabei den Bahnverkehr zu unterbrechen oder wichtige Wartungsarbeiten zu behindern.

Die Nutzung der 7.000.000 m2 verfügbaren Fläche zwischen den Bahngleisen in der Schweiz bietet eine aussergewöhnliche Chance, die Energiewende in unserem Land zu beschleunigen. Diese Fläche entspricht 350.000 mit Photovoltaikmodulen ausgestatteten Hausdächern. Zudem hat diese Lösung noch weitere Vorteile: ein zentralisierter Entscheidungsprozess auf Ebene des Bundes und der Eisenbahnunternehmen, ein mechanisierter Installationsprozess mit geringem Personalbedarf, keine visuellen oder ökologischen Auswirkungen und wirtschaftlich attraktive Kosten pro erzeugter kWh in der Grössenordnung von 10 Rp. (LCOE – levelised cost of energy, sogenannte Stromgestehungskosten ).

Derzeit beteiligen sich ein Dutzend Unternehmen an der Umsetzung eines ersten Pilotprojekts, und die erste abnehmbare Solaranlage auf Bahngleisen soll im Mai 2023 eingeweiht werden, und zwar in der Nähe des Bahnhofs Buttes auf einem Abschnitt des Schienennetzes von transN, den Neuenburger Verkehrsbetrieben. Das CSEM (Schweizerisches Zentrum für Elektronik und Mikrotechnik) in Neuchâtel wird Tests durchführen, um die Widerstandsfähigkeit der Photovoltaikmodule in dieser neuen Umgebungsbedingung zu bewerten.

10 km Photovoltaikanlage zwischen den Schienen bedeutet

•  10.000 m² verfügbare Fläche
•  5.000 Fotovoltaikmodule
• eine Leistung von 2 MWp
• eine Jahresproduktion von 2 GWh (2.000.000 kWh)
• den Jahresverbrauch von 400 Haushalten
• eine Investition von CHF 2.600.000
• Reduktion von 10.000 t CO2-Emissionen (in 25 Jahren)
• keine Belastung für Umwelt und Natur
• keine negativen Auswirkungen für die Bevölkerung
• keine Beeinträchtigung der landwirtschaftlichen Flächen und der Landschaft