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Die Schweiz hat ein innovatives Projekt namens „AlpineSolar“ realisiert. Diese in den Alpen gelegene PV-Anlage...

AlpineSolar: Wie Sonnenenergie in den Alpen nutzbar gemacht werden kann

27 Mai 2024

Die Photovoltaikanlage auf dem Muttsee-Stausee im Kanton Glarus produziert in den Wintermonaten durchschnittlich bis zu fünfmal dreimal mehr Strom als Photovoltaikanlagen im Mittelland. Quelle: Axpo Gruppe.

Die Schweiz hat ein innovatives Projekt namens „AlpineSolar“ realisiert. Diese in den Alpen gelegene Photovoltaikanlage ist ein Beispiel dafür, wie modernste Technologie und umweltbewusstes Management gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft wirken können. Das Projekt nutzt die einzigartigen klimatischen Bedingungen in hochalpinen Lagen zur Maximierung der Solarenergieerzeugung und bietet ein vielversprechendes Modell für ähnliche Initiativen auf der ganzen Welt.

Das Konzept

Die grösste alpine Solaranlage der Schweiz ist seit Ende August 2022 voll in Betrieb. Die Anlage auf dem Muttsee-Stausee auf 2’500 Metern über Meer produziert in den Wintermonaten rund dreimal mehr Strom als eine vergleichbare Anlage im Mittelland, da sie von ihrer Lage über dem Nebel und der Schneereflexion profitieren kann. Die Anlage wird einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten und Sonnenenergie zur Überbrückung der Winterstromlücke liefern. AlpinSolar wurde in Zusammenarbeit mit Axpo, IWB und Denner realisiert. Letzterer nimmt in den ersten 20 Betriebsjahren den gesamten Solarstrom im Rahmen eines Stromabnahmevertrags ab und nutzt ihn für seine Filialen.
Die 2,2-Megawatt-Solaranlage produziert rund 3,3 Millionen kWh Strom pro Jahr, etwa 50 Prozent davon in den Wintermonaten. Winterstrom ist im Strommix sehr gefragt, da die Schweiz vor allem in den Wintermonaten mehr erneuerbare Produktionskapazitäten benötigt.

Der komplexe Status der alpinen Solaranlagen

Alpine Solarkraftwerke sind in der Schweiz noch wenig verbreitet. Das liegt daran, dass es derzeit keine gesetzliche Grundlage für die Bewilligung von Solaranlagen ausserhalb von Bauzonen gibt. Ab dem 1. Juli 2022 bringt die Revision des Bundesgesetzes über die Raumplanung leichte Verbesserungen in Bezug auf Gebäudefassaden, Dämme und Lärmschutzwände. Für den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieversorgung in der Schweiz müssen aber auch Anlagen auf Freiflächen in Betracht gezogen werden.
In diesem Zusammenhang hat der Bundesrat beschlossen, das Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien (Änderung des Energiegesetzes und des Stromversorgungsgesetzes) am 9. Juni 2024 dem Volk zur Abstimmung vorzulegen.
Für Bundesrat und Parlament ist das Projekt dringlich, da es einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der schweizerischen Stromversorgung leistet, natur- und landschaftsverträglich ist und einen konkreten Schritt zur Reduktion des Einsatzes fossiler Brennstoffe darstellt.

Siehe auch

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AlpinSolar
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Stromversorgungsgesetz
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